Polarisierung durch Spaltung

Anfang Mai wechselte die laufende Mondknotenachse in die Zeichen Löwe und Wassermann. Dadurch veränderte sich für uns die Zeitqualität auf der Alltagsebene. In diesem Zuge erlangen sowohl der Uranus (Herrscher Südknoten) als auch die Sonne (Herrscher Nordknoten) eine übergeordnete Bedeutung. Als Herrscher der Transit-Mondknotenachse geben sie nähere Hinweise und definieren somit die Art und Weise, wie sich die Mondknoten manifestieren.
Die natürliche Bewegung der mittleren Mondknotenachse ist rückläufig. Sie aktiviert den Tierkreis im Uhrzeigersinn, von den Fischen zum Widder.
Stand der Uranus-Widder-Transit bisher für die vielen machtorientierten und gewaltvollen Auseinandersetzungen unterschiedlicher Interessengruppen, so bekommt er jetzt als Südknotenherrscher eine neue Aufgabe. Verbunden mit dem südlichen Mondknoten überprüft der Uranus im Widder nun, in welchen Bereichen die archetypischen Inhalte des Wassermann unterdrückt, oder in der Verzerrung gelebt werden.
Dies geschieht, weil der Wassermann der Befreiung von Konditionierungen dient. Er steht für die Antithese im Hinblick auf den gesellschaftlichen Diskurs (Pluto, Steinbock), und setzt erneuernde Impulse, die zur Beschleunigung der Entwicklung führen sollen.
Das heißt, der Uranus in Widder stellt im Kommenden alles in Frage, was auf der Basis von radikalem Machtstreben (Uranus Widder) zur Zementierung der eigenen Kontrolle und Privilegien (Pluto in Steinbock) rücksichtslos (Widder) initiiert wurde.
War es vor Eintritt des südlichen Mondknotens in Wassermann möglich, im Verborgenen des Fische-Südknotens dem instinktiven Streben freien Lauf zu lassen (Uranus Widder), was der Macht des Stärkeren (Pluto Steinbock) die Vorfahrt gab, so könnte der Südknoten in Wassermann in der Zukunft dafür sorgen, dass rücksichtsloses, getriebenes Handeln das Gegenteil von dem erzeugt, was es beabsichtigt.
Denn, der Südknoten im Wassermann befördert bislang unentdeckte Gegenkräfte an die Oberfläche, weil in ihm ein unberechenbares Paradoxon liegt. In diesem Paradoxon von Nähe und Distanz werden die Seiten durch plötzliches Trennen gewechselt. Das Bewusstsein trennt sich und geht auf Distanz. Rebellion und Abwehr haben sich von einem Moment zum anderen aufgebaut. Die Rebellion und das Hinterfragen dienen in solchen Situationen den Zielen des Wassermann, die sich auf Humanität, Gleichwertigkeit und individuelle Freiheit beziehen.
Das heißt, dem Wassermann liegt ein Doppelbewusstsein zugrunde, das innerlich rebelliert. Dieses Phänomen zeigt sich für uns alle in unserem individuellen Unbewussten (Wassermann). Eine befehlsmäßige Ansage erzeugt in jedem ein spontanes Nein.
So trennt und spaltet das Wassermann-Prinzip mit Hilfe des Doppelbewusstseins von Nähe und Distanz nach dem Kriterium, was der Entwicklung zuträglich ist und was nicht.
Im Zusammenhang mit den gegenwärtigen Voraussetzungen ist es der Uranus im Widder, der die ungelösten Themen der Vergangenheit (Südknoten Wassermann) zur Befreiung führen soll. Hierbei fungiert der Wassermann-Südknoten wie eine Wippe, die in der Reaktion auf den Uranus- Widder-Impuls das Gegenteil emporsteigen lässt, wenn dieser von Gier und Rücksichtslosigkeit gezeichnet ist.
Es ist ein Mechanismus, der aufgrund der Widder-Beteiligung instinktiv, fast eruptiv, freigesetzt wird. Wann immer die Absicht (Pluto) nicht verantwortungsvoll (Steinbock) ist, sondern von Macht (Pluto) und Kontrolle (Widder) bestimmt ist, wird sie, weil ihr das Humanitäre fehlt, eine Rebellion erzeugen, die polarisiert und spaltet.
Es findet eine Polarisierung durch Spaltung statt, die dringend notwendig ist, denn seit dem Ende der 1980er Jahren entwickelte sich eine Art Endpolarisierung, die mit der Auflösung der Blöcke von Ost und West begann (Neptun, Uranus und Saturn in Steinbock). Der damalige Neptun und Uranus Transit durch den Steinbock bewirkte eine Aufhebung der Ideologie (Uranus) und des Glaubens (Neptun), was im Zuge der Auflösung der Ost-West-Achse zu unipolarem Machtstreben führte.
Mit dem Eintritt von Pluto in den Steinbock (2008) verstärkten sich noch einmal die Kräfte, eine pyramidenförmige Gesellschaftsstruktur aufzubauen, was auch einen Vereinheitlichungstrend mit sich brachte. Die Entwicklung der Entpolarisierung durch Gleichmacherei setzte sich fort, weil der Steinbock das Leben hierarchisch auf der Grundlage von Regeln und Gesetzen ordnet, die ihrer Natur gemäß, individuelle Kriterien nicht berücksichtigen können.
Der südliche Mondknoten im Wassermann wird sich im weiteren Geschehen auf diesen Prozess beziehen, denn im Zeichen Wassermann herrscht das Naturgesetz in Bezug auf unseren Planeten aus der Sicht des Universum, unseres Sonnensystems. Hier befindet sich die Erde in ständiger Rotation um ihre Achse, definiert von Nord- und Südpol. Das heißt, die Erde, Nordhalbkugel-Südhalbkugel, West-Ost, Tag-Nacht, ist ein polares System. Dementsprechend unwahrscheinlich ist es, dass eine unipolare, vom Menschen gemachte Ordnung Bestand haben kann.

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